Längst nicht alle Katzen in der Schweiz haben ein Zuhause, wo sie umsorgt und gepflegt werden. Mehrere zehntausend herrenlose Katzen vegetieren heute vor sich hin. Um gegen dieses Tierelend zu
kämpfen engagieren wir uns für die Kastration von Streunerkatzen. Gemäss Tierschutzgesetz sind Tierhalterinnen und Tierhalter verpflichtet, die übermässige Vermehrung ihrer Heimtiere zu
unterbinden.
Zwei Gründe für die Kastration:
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Kastrierte Katzen leben deutlich länger. Der Trieb, auf Partnersuche zu gehen, fällt weg und dadurch auch die Gefahren, denen sich eine
streunende Katze aussetzt (Verkehr, Verletzungen bei Kämpfen mit Rivalen, übertragbare Krankheiten wie Katzenaids, Leukose, hormonelle Erkrankungen, z.B. Gebärmutterentzün-dungen,
Gesäugetumore etc.).
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Es gibt genügend Katzen, viele sind sogar der Meinung, es gebe zu viele. Tatsache ist, dass es viele herrenlose Katzen gibt und viele,
die in Tierheimen auf ein Zuhause warten. Mit der Kastration der eigenen Katze(n) verhindert man, dass sich dieses Leid immer weiter vermehrt und erhöht gleichzeitig für diese Katzen
die Chancen, «adoptiert» zu werden.
Nachteile durch Kastration?
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Nein. Aber es gibt viele Vorurteile. Ein gängiges lautet, dass eine Katze dick werde, weil sie sich weniger bewege. Ob eine Katze
übergewichtig wird oder nicht, liegt jedoch am Halter oder der Halterin, respektive daran, wieviel Futter sie bekommt. Was stimmt, ist, dass kastrierte Katzen manchmal einen
«Hängebauch» kriegen, der hat jedoch nichts mit Übergewicht zu tun,sondern auf eine Schwäche der Bindegewebshaut zurückzuführen ist.
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Ein anderes Vorurteil besagt, dass kastrierte Katzen keine Mäuse mehr fangen würden. Das kann man
getrost ins Reich der Märchen verbannen. Denn der Jagdtrieb hat absolut nichts mit dem Fortpflanzungstrieb zu tun. Kastrierte Katzen sind im Gegenteil oft die besseren Jäger, weil sie
ihre Energien nicht mehr für Revierkämpfe oder die Aufzucht der Jungen investieren müssen.
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Ebenso haltlos ist die Behauptung, eine Katze müsse einmal Junge gehabt haben, sonst werde sie «seltsam». Oder die Tiere müssten ihre
Sexualität ausleben können, damit sie glücklich seien. Beide Aussagen beruhen auf menschlichen Projektionen, also darauf, was wir Menschen in die Tiere hineininterpretieren.
Ist die Kastration gefährlich?
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In aller Regel ist die Kastration ein ungefährlicher Routineeingriff. Bei einem Kater ist er noch viel einfacher als beim Weibchen: Er
erfolgt äusserlich und der Schnitt in die Hodensäcke ist so klein, dass er nicht vernäht werden muss. Bei Weibchen hingegen muss, um die Eierstöcke herausnehmen zu können, ein Schnitt
in die Bauchdecke gemacht werden. Dieser wird danach mit ein paar Stichen wieder geschlossen. Aber auch diesen Eingriff übersteht ein gesundes Tier problemlos.
Schweizweite Kastrationsaktionen
Der Schweizer Tierschutz STS und seine 70 Sektionen kastrieren mit Hilfe der beteiligten Tierärztinnen und Tierärzte jedes Jahr über 10 000 Katzen. Verwilderte Katzen werden eingefangen,
kastriert, markiert, geimpft, gegen Parasiten behandelt und wenn möglich am gleichen Ort unter Beobachtung wieder freigelassen. Diese Katzenkastrationsaktionen werden von den beteiligten
Organisationen und den Tierärztinnen und Tierärzten finanziell unterstützt. Diese Aktion wird auch vom Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverband unterstützt.