Appenzeller Volkfreud | Martin Hüsler | Teufen | 28.04.2025
Eine Anregung aus Mitgliederkreisen liess den Vorstand des Appenzeller Tierschutzvereins die Möglichkeiten erwägen, ein eigenes Tierheim zu führen. Die Vermögensverhältnisse des Vereins würden
dies zulassen, wie Präsident Robert Di Falco an der HV erklärte. Vorstandsmitglied Katherine Timmel Zamboni nahm sich der Angelegenheit vertieft an. Sie führte Gespräche mit dem Kantonstierarzt
und mit bestehenden Tierheimen.
Die Auswertung der vom Appenzeller Tierschutz erhobenen Statistiken der letzten drei Jahre sowie Erkundigungen beim Zürcher Tierschutz bezüglich Bau- und Betriebskosten führten schliesslich zur
Erkenntnis, der Betrieb eines eigenen Tierheims wäre «unrealistisch und finanziell nicht tragbar». In den bestehenden Tierheimen der Region würden ausreichende Kapazitäten bestehen. «Das Projekt
‹eigenes Tierheim› wird nicht weiter verfolgt. Hingegen soll in Zukunft die Möglichkeit evaluiert werden, Projekte in bestehenden Tierheimen zu unterstützen», führte Katherine Timmel Zamboni aus.
Es wurde angeregt, die Statuten mit einer entsprechenden Verankerung der Finanzkompetenzen seitens des Vorstandes beziehungsweise der Hauptversammlung zu ergänzen.

Präsident Robert Di Falco freut sich über die künftige Mitarbeit der beiden gewählten Vorstandsmitglieder Katherine Timmel Zamboni (links) und Alessia Kern, beide aus Gais. (Bild: Martin Hüsler)
Fokus auf Viehschauen
In seinen Ausführungen zum Jahresbericht richtete Robert Di Falco die Aufmerksamkeit auf Viehschauen und Tierausstellungen. Dem Tierschutzverein sei der pflegliche Umgang mit den Tieren an Schauen und Ausstellungen sehr wichtig. So müssten etwa Überforderung, Stress und Belastung bestmöglich verhindert werden. Gefordert seien sowohl die Landwirte als auch die Veterinärämter. Dem Einhalten der Richtlinien sei die gebührende Beachtung zu schenken. In diesem Zusammenhang kam auch der Umgang mit Schlachttieren zur Sprache, der oftmals nicht der gebotenen Behutsamkeit entspreche. Hofschlachtungen würden dem Tierwohl viel eher entgegenkommen.
Katzen als «Hauptkundinnen»
In seiner anwaltschaftlichen Tätigkeit zugunsten der Tiere beschäftigt sich der Appenzeller Tierschutzverein zu wesentlichen Teilen mit Katzen. Das belegt ein Blick in die Statistik. So wurden im Jahr 2024 rund 150 Kastrationen vollzogen, 126 bei Bauernhofkatzen, 24 bei Wildlingen. 15 Kastrationen waren es bei Hofhunden. 54 Katzen sind als Findeltiere registriert; davon fanden 26 den Weg zurück an die Besitzer, derweil 16 an Tierheime vermittelt und 12 euthanisiert wurden. Dem Tierschutzverein, der alle seine Aktionen auf eine rechtliche Basis gestellt wissen will, ist die Kastration ein grosses Anliegen, um die Katzenpopulation nicht ins Übermass ansteigen zu lassen. Er bringt deshalb Kastrationsaktionen auf den Weg.
Zwei neue Vorstandsmitglieder
Die Jahresrechnung schloss bei einem Aufwand von 39’500 Franken und einem Ertrag von 44’055 Franken mit einem Gewinn von 4545 Franken ab. Die Querelen beim Schweizerischen Tierschutz STS im vergangenen Jahr hätten merklich auf den Spendenertrag durchgeschlagen, wie die für die Rechnung verantwortliche Seraina Bircher vom Treuhandbüro Ö feststellte. Erweitert wurde der Vorstand durch die Wahl der beiden Gaiserinnen Katherine Timmel Zamboni und Alessia Kern. Komplettiert wird das Gremium durch Präsident Robert Di Falco (Bühler), Claudia Schiess (Herisau), Petra Harzenetter (Waldstatt), Sara Roderer (St. Gallen) und Annabelle Weishaupt (Niederteufen).